Herbstanlass 2016
Herbstanlass 2016
Das Polenmuseum im Schloss Rapperswil |
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Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen beschränkt. |
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Wann | Fr 30. September 2016 |
Wo | Innenhof Schloss Rapperswil |
Ablauf | |
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16h30 | Dr. Peter Collmer, Historiker Das Polenmuseum Rapperswil: Zur Geschichte eines polnischen Erinnerungsortes |
17h00 | Führungen durch das Polenmuseum |
18h00 | Dr. Peter Röllin, Kultur- und Kunstwissenschafter Die Ausrichtung des Polenmuseum im 20. Jh. – und die kulturpolitischen Debatten heute |
ab 18h30 | Diskussion, Moderation Barbara Welter Thaler |
19h00 | Apéro riche |

In der Schweiz ist es kaum bekannt, dass Rapperswil im späten 19. Jh. so etwas wie die heimliche Hauptstadt Polens war, denn einen polnischen Staat gab es nach der dritten polnischen Teilung von 1795 nicht mehr. 1869 hatte der polnische Graf Ladislaus Plater das Schloss Rapperswil gepachtet, um dort ein Museum einzurichten. Dieses sollte die nationale Geschichte und Kultur Polens auf neutralem Boden bewahren und wurde in der Folgezeit zu einem Wallfahrtsort für Polen aus aller Welt. Als Polen nach dem Ersten Weltkrieg wiedererstand, wurden alle Museumsbestände 1927 nach Warschau geschafft. Doch die Polen in der Schweiz hielten an der Gedenkstätte fest und gründeten 1936 ein neues Polenmuseum, das sich nach 1945 im Kontext des Kalten Krieges zwischen Kommunismus und Antikommunismus bewegte.
Getragen wird das Polenmuseum seit 1954 vom «Verein der Freunde des Polenmuseums Rapperswil», und lange Zeit fand die Institution Unterstützung bei Rapperswiler Politikern. Doch mittlerweile hat das Museum in Rapperswil einen schweren Stand. Seitdem die Ortgemeinde Rapperswil-Jona sich mit einem neuen Kultur- und Nutzungskonzept für ihr 800-jähriges Schloss beschäftigt, wird das Polenmuseum in Frage gestellt. Doch gibt es in Rapperswil auch Stimmen, die das Potenzial einer Neukonzipierung innerhalb der Schlossmauern betonen: zum Beispiel mit einem Fokus auf die Beziehungen zwischen Polen und der Schweiz. In Polen wiederum plädieren derzeit Politiker für den Erhalt des Polenmuseums, wobei hier mehr nationalistische Ansätze im Spiel sein dürften.
Die Exkursion der HS-Alumni macht die wechselvolle Geschichte des Polenmuseums zum Thema und beleuchtet die aktuellen Debatten rund um die Neuausrichtung des Schlosses – und die Geschicke des Museums.
Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, der HS-Alumni-Vorstand bittet um Anmeldung